In den Nockbergen wächst eine Pflanze, die fast so sagenumwoben ist wie die Berge selbst: die Speik-Pflanze. Würzig, erdig und frisch im Duft – begleitet das Baldriangewächs Wandernde durch den UNESCO Biosphärenpark Kärntner Nockberge und erzählt dabei eine Geschichte, die von der Antike bis in die moderne Naturkosmetik reicht.
Der Echte Speik (Valeriana celtica) ist mehr als eine seltene Pflanze – er ist ein Stück alpines Erbe. Die Unterart Valeriana celtica subspezies norica gedeiht weltweit nur in den Nockbergen, eingebettet in die sanften Höhen des UNESCO Biosphärenparks.
In Ägypten und Persien verfeinerte der Speik Parfums, in Rom zog der Duft durch die Badehäuser und in Europa begleitete er Hochzeitsrituale. Selbst in religiösen Überlieferungen findet er Erwähnung – Maria Magdalena soll die Füße Jesu mit Speiköl gesalbt haben. Sogar Kaiser Napoleon soll von seinem unverwechselbaren Duft fasziniert gewesen sein.
Dem Speik auf der Spur – Touren, Wissen & Wellness
Echt einzigartig: Speik-Erlebnisse in den Nockbergen
Ob auf eigene Faust entlang des Speik-Rundwegs oder mit einem Ranger auf der Suche nach dem „Gold der Alpen“ – jeder Schritt führt tiefer in das Geheimnis dieser besonderen Pflanze.
Wenn der Wind den würzigen Duft über die Almen trägt, beginnt alljährlich eine besondere Erntezeit. Nur zwei Bauernfamilien besitzen das exklusive Recht, den echten Speik auf ausgewiesenen Flächen zu sammeln – eine Tradition, die Präzision und Fingerspitzengefühl erfordert.
Mit einer speziellen Kralle und geschultem Blick wird die unscheinbare Pflanze vorsichtig aus dem Boden gelöst. Ihre Wurzeln sind tief verankert, verborgen zwischen Almkräutern und Gräsern. Für Außenstehende kaum zu erkennen, für die Ernteprofis ein wertvolles Naturgut. Ein Kilogramm Speik an einem Tag – das ist bereits eine bemerkenswerte Ausbeute.
Nach der mühsamen Ernte folgt der behutsame Trocknungsprozess: In einem traditionellen Troadkasten, einem hölzernen Vorratsraum neben dem Bauernhaus, entfaltet der Speik über Wochen sein volles Aroma. Erst wenn die Luft durch die Holzbalken zieht und die Pflanzen bereit sind, beginnt ihre Reise weiter nach Deutschland, ins traditionsreiche Speick-Werk. Von dort aus findet der Speik seinen Weg in Naturkosmetikprodukte – und in Form von Speik-Seife, Speik-Duschgel, Speik-Deo und vielen weiteren aromatischen Speick-Produkten zurück in die Nockberge.
Auf den Hütten entlang der Nockalmstraße oder in den Souvenirläden in Bad Kleinkirchheim gibt es die Speik-Produkte zu kaufen!
Die “Valeriana celtica”, wird auch "Echter Speik" oder "Alpenspeik"genannt und ohne c vor dem k geschrieben. Die aromatische Heilpflanze hat eine lange Tradition in der Volksmedizin und Naturkosmetik. Sie war schon in Vergessenheit geraten, bis sie Walter Rau „wieder entdeckte" und 1928 die deutsche Firma „SPEICK Naturkosmetik“ gründete. Aus einer Idee, Faszination und Vision kreierte Rau ein einzigartiges Produkt: die „Speick Seife“. Diese natürliche, hautmilde Seife ist eine kosmetische Revolution – da sie der Körperpflege und nicht der Reinigung dient. Die Firma ist weltweit die einzige, die Speik Produkte herstellen darf und sich auch für die Schreibweise „Speick“ entschieden hat. Heute wird aus Speik eine große Auswahl an Naturkosmetikprodukten von Speik Shampoo über Speik Deo, Speik Duschgel, Masken bis hin zu Sonnenschutz hergestellt.
Der Speik blüht in der Zeit von Juli bis September – die beste Zeit für eine Speik-Wanderung!
Direkt in den Hütten an der Nockalmstraße, in Souvenirshops in Bad Kleinkirchheim oder als Speick-Produkte im gut sortierten Fachhandel.
